Neue Aufgaben für Max-Planck-Direktor

Thomas Boehm zum Vorsitzenden des Stiftungsrates der Paul Ehrlich-Stiftung ernannt

29. Januar 2018
Thomas Boehm, geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg ist neuer Vorsitzendes des Stiftungsrates der Paul Ehrlich-Stiftung. Er übernimmt das Amt von Nobelpreisträger Harald zur Hausen.

Thomas Boehm, geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg und Leiter der Abteilung Entwicklung des Immunsystems ist zum neuen Vorsitzendes des Stiftungsrates der Paul Ehrlich-Stiftung ernannt worden. Er übernimmt das Amt von Nobelpreisträger Harald zur Hausen, der den Vorsitz bis Ende 2017 inne hatte. Die Stiftung mit Sitz in Frankfurt/Main ehrt jedes Jahr herausragende Forschungsergebnisse in den Feldern Immunologie, Krebsforschung, Hämatologie, Mikrobiologie und Chemotherapie. Der Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis gehört zu den bedeutensten Preisen für biomedizinsiche Forschung in Deutschland.

Vergangene Woche gab die Paul Ehrlich-Stiftung die diesjährigen Preisträger des Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preises bekannt. Anthony Cerami und David Wallach wurden für ihre Entdeckung des Tumor-Nekrose-Faktors (TNF) geehrt. Cerami (Rockefeller University, New York, USA) und Wallach (Weizmann-Institut für Wissenschaften, Rehovot, Israel) erkannten, dass TNF ein zentraler Botenstoff von schweren Entzündungsreaktionen bei Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Psoriasis oder Morbus Crohn ist. Daher schlugen Cerami und Wallach vor, dass die Hemmung von TNF einen therapeutischen Wert haben könnte. Heute ist die Hemmung von TNF eine der tragenden Säulen bei der Behandlung von menschlichen Autoimmunerkrankungen, von der Tausende von Patienten, die an diesen schwächenden Störungen leiden, profitieren.

Mehr Informationen zu den Preisträgern sowie zur offiziellen Preisverleihung in der Frankfurter Paulskirche am 14. März 2018:

Lebenslauf Thomas Boehm

Thomas Boehm begann seine medizinische Karriere mit einem Studium der Humanmedizin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main, ergänzt durch Studienaufenthalte an der Columbia University in New York und am Royal Marsden Hospital in London. 1982 promovierte Thomas Boehm in Frankfurt, wo er sich im Jahr 1988 auch habilitierte. Einer fünfjährigen Tätigkeit am MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge folgten eine C3-Professur für Medizinische Molekularbiologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und eine C4-Professur für Experimentelle Therapie am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg. Seit Januar 1998 ist Thomas Boehm Direktor des Arbeitsbereichs Entwicklung des Immunsystems am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg und Honorarprofessor an der Medizinischen Fakultät der dortigen Universität. Er ist Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften, unter anderem der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Thomas Boehm wurde mit zahlreichen Preisen geehrt: 1997 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis und 2014 den Ernst Jung-Preis für Medizin.

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