Otto-Hahn-Medaillen für Judit Carrasco & Katharina Schönberger

Freiburger Nachwuchswissenschaftlerinnen für herausragende Forschungsprojekte geehrt

22. Juni 2023

Seit über 40 Jahren zeichnet die Max-Planck-Gesellschaft Nachwuchswissenschaftler:innen aus, die Erstaunliches geleistet haben. 2023 erhalten Judith Carrasco und Katharina Schönberger vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik jeweils die begehrte Otto-Hahn-Medaille der MPG. Die Medaille wiegt stolze 400 Gramm und weist die neuen Besitzerinnen als herausragende Forschungstalente der Max-Planck-Gesellschaft aus.

Im Jahr 2023 werden 29 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit der Otto-Hahn-Medaille für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen im Rahmen ihrer Promotionsarbeit geehrt. Zwei von ihnen haben ihre Forschung am MPI für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg abgeschlossen: die Preisträgerinnen Judith Carrasco aus dem Labor von Valérie Hilgers und Katharina Schönberger, die bei Nina Cabezas-Wallscheid promoviert hat. Die Otto-Hahn-Medaille, die mit einem Preisgeld von 7.500 Euro verbunden ist, soll junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einer Hochschul- oder Forschungskarriere motivieren.

Judit Carrasco: Entwicklung und Funktionsweise des Gehirns

Judit Carrasco (Labor Valérie Hilgers) wird ausgezeichnet „für die Entdeckung eines Genexpressions-
programms, dessen Ausführung notwendig für die Entwicklung und Funktion des
Gehirns ist“. RNA-Moleküle spielen eine entscheidende Rolle für die ordnungsgemäße Funktion von Neuronen. Nahezu jede bekannte neurologische oder neurodegenerative Krankheit beim Menschen ist mit einer Fehlfunktion der RNA-Regulierung verbunden. In ihrer Doktorarbeit untersuchte Judit Mechanismen der neuronenspezifischen RNA-Verarbeitung und deren Auswirkungen auf die Entwicklung des Nervensystems und auf Krankheiten.

Preisgekrönte Forschung

Kartierung von RNA-Signaturen in Nervenzellen
Max Planck Neuro-Entwicklungsgenetiker erfassen fein-orchestrierte Eiweißaktivität der frühen Gehirnentwicklung mehr
Thronfolge geregelt

Thronfolge geregelt

1. Oktober 2020
Ein ungewöhnlicher Mechanismus sichert die Funktionsfähigkeit von Boten-RNA in Nervenzellen mehr

Katharina Schönberger: Vitamin-A-Metaboliten und hämatopoetische Stammzellen

Katharina Schönberger (Labor Nina Cabezas-Wallscheid) erhält die Otto-Hahn-Medaille für die Entdeckung eines neuen Mechanismus zur Regulierung hämatopoetischer Stammzellen durch Vitamin A in der Nahrung. Ihre Arbeit am MPI-IE untersuchte die komplexen regulatorischen Netzwerke, die die außergewöhnlichen Fähigkeiten von Blutstammzellen bewahren. Diese einzige artigen und seltenen können nicht nur das Blutsystem mit frischen Zellen versorgen, sondern sich zudem in einen tiefen Ruhezustand versetzen, der genau diese wichtige Potential schützt. Katharina deckte auf, wie ein einzigartiger Metabolit, der aus Vitamin A hergestellt wird und bisher als Abfallprodukt galt, diese Funktion von Blutstammzellen reguliert.

Preisgekrönte Forschung

Auch für Stammzellen gilt: Man ist, was man isst
Freiburger Stammzellforschung zeigt, wie ein Vitamin A-Abfallprodukt Zellfunktionen bei der Blutbildung steuert mehr

Otto-Hahn-Medaille

Mit der Otto-Hahn-Medaillen ehrt die Max-Planck-Gesellschaft in jedem Jahr bis zu 30 Nachwuchswissenschaftler:innen für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen. Der Preis ist mit 7500 Euro dotiert und soll besonders begabte Nachwuchswissenschaftler:innen zu einer zukünftigen Hochschul- oder Forschungskarriere motivieren. Die renommierte Auszeichnung ist nach dem deutschen Chemiker und Nobelpreisträger Otto Hahn benannt, der von 1948 bis 1960 Präsident der MPG war. Seit 1978 hat die MPG so mehr als 1000 Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet.

Bilder der Verleihung

74 Jahresversammlung der MPG am 21. Juni 2023 in Göttingen

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