Asifa Akhtar zum auswärtigen Mitglied der Royal Society gewählt
Die Max-Planck-Direktorin wird für ihre Führungsrolle in der deutschen Wissenschaft und Forschungsleistungen geehrt
Asifa Akhtar, Direktorin am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik, wurde für ihre Führungsrolle in der Wissenschaft und ihre Beiträge zur Epigenetik und Genregulation zum „Foreign Member” der Royal Society gewählt. Die offizielle Aufnahmezeremonie wird im Juli 2025 stattfinden. Akhtar, die auch Vize-Präsidentin der Max-Planck-Gesellschaft ist, hat mit ihrer Forschung viel zum Verständnis der Regulierung der genetischen Information beigetragen.

Asifa Akhtar, Direktorin am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg und Vizepräsidentin der Max-Planck-Gesellschaft, wurde als „Foreign Member“ in die Royal Society aufgenommen.
Die 1660 gegründete nationale Akademie der Wissenschaften des Vereinigten Königreichs ist eine der weltweit renommiertesten wissenschaftlichen Institutionen und steht für höchste Standards wissenschaftlicher Exzellenz. Mit der Wahl würdigt die Royal Society Asifa Akhtars bahnbrechende Beiträge zur Epigenetik, Chromatinforschung und Genregulation. Die feierliche Aufnahme findet im Juli 2025 statt.
Mehr als 90 herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt wurden in diesem Jahr in die Royal Society gewählt. Sie werden für ihre außergewöhnlichen Leistungen und ihren Beitrag zur wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung geehrt und zählen zu den führenden Persönlichkeiten auf ihrem Fachgebiet.
Sir Adrian Smith, Präsident der Royal Society, freut sich über die neueste Gruppe herausragender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Royal Society: „Ihre Errungenschaften stehen für das Beste, was die wissenschaftliche Forschung zu bieten hat – von grundlegenden Entdeckungen bis hin zu Arbeiten mit realen Auswirkungen auf Gesundheit, Technologie und Politik. Die Stärke der Fellowships liegt nicht nur in der individuellen Exzellenz, sondern auch in der Vielfalt an Hintergründen, Perspektiven und Erfahrungen, die jedes neue Mitglied mitbringt. Diese Gruppe verkörpert die wahrhaft globale Natur moderner Wissenschaft und unterstreicht die Bedeutung von Zusammenarbeit für wissenschaftliche Durchbrüche.“
Asifa Akhtar ist eine international führende Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Epigenetik. Ihre Forschung hat maßgeblich zum Verständnis der Mechanismen beigetragen, mit denen Zellen genetische Informationen durch chemische Modifikationen der DNA und Histone regulieren. Ihre Arbeiten zur Chromatin- und Genregulation haben zentrale Grundlagen der Steuerungsprozesse unseres Erbguts aufgeklärt und lieferten wichtige Erkenntnisse für das Verständnis genetisch bedingter Erkrankungen.
Biografie Asifa Akhtar
Asifa Akhtar wurde in Karatschi geboren, studierte Biologie am University College London und promovierte 1997 am Imperial Cancer Research Fund in London. Dort forschte sie zu den Mechanismen der Genregulation. Asifa Akhtar setzte ihre Arbeit auf dem Gebiet der Chromatinregulation als Postdoc am Europäische Laboratorium für Molekularbiologie, Heidelberg (EMBL) und am Adolf-Butenandt-Institut in München fort. Anschließend kehrte sie 2001 als Gruppenleiterin an das EMBL Heidelberg zurück, bevor sie 2009 mit ihrem Labor an das MPI in Freiburg wechselte. Seit 2013 ist Asifa Akhtar Wissenschaftliches Mitglied und Direktorin am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg, seit 2020 zudem Vizepräsidentin der Biologisch-Medizinischen Sektion der Max-Planck-Gesellschaft. Für ihre wissenschaftlichen und persönlichen Leistungen wurde sie vielfach ausgezeichnet: 2008 erhielt sie die Auszeichnung der European Life Science Organization (ELSO) und wurde 2013 zum EMBO Mitglied und 2019 zum Mitglied Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina gewählt. 2021 wurde sie für ihre zellbiologischen Arbeiten zu den Mechanismen der epigenetischen Genregulation dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Ebenfalls 2021 erhielt sie den Christa Šerić-Geiger Preis der Carl-Friedrich Geiger Stiftung, der Frauen würdigt, die sich auf herausragende Weise in Wissenschaft, Bildung, Kultur, in sozialen Belangen oder für Gleichstellung verdient gemacht haben. 2023 wurde ihr Ellis-Island-Ehrenmedaille verliehen. Die Auszeichnung ehrt Personen, die ihren Wissensschatz auch dafür einsetzen, benachteiligte Menschen zu unterstützen. 2025 erhielt sie den FEBS | EMBO Women in Science Award.
Über die Royal Society
Die Royal Society ist die älteste nationale wissenschaftliche Institution der Welt. Sie fördert wissenschaftliche Exzellenz und nutzt wissenschaftliche Erkenntnisse zum Wohle der Gesellschaft. Die rund 1.700 Fellows und auswärtigen Mitglieder der Gesellschaft, darunter zahlreiche Nobelpreisträger:innen, werden auf Lebenszeit durch ein strenges Auswahlverfahren berufen. Die jedes Jahr neugewählten Fellows und Foreign Members sind Teil einer angesehenen Tradition, zu der Persönlichkeiten wie Stephen Hawking, Isaac Newton, Charles Darwin, Albert Einstein, Lise Meitner, Subrahmanyan Chandrasekhar und Dorothy Hodgkin zählen.
MR