Thomas Boehm erhält den Deutschen Preis für Immunologie 2020
Deutsche Gesellschaft für Immunologie ehrt Freiburger Max-Planck-Direktor
Für seine bahnbrechenden Arbeiten im Bereich der Entwicklung des Immunsystems verleiht die Deutsche Gesellschaft für Immunologie (DGfI) den Deutschen Immunologie-Preis 2020 an Thomas Boehm, Direktor am Max-Plack Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg.
Die Forschung von Thomas Boehm konzentriert sich auf Fragen der Entwicklung und Funktion des Thymus und von T-Zellen sowie auf die Evolution des adaptiven Immunsystems. In zahlreichen Studien analysierten er und sein Freiburger Team Thymus-abhängige T-Zell-Entwicklungsprozesse in Lanzett- und Zebrafischen, Haien Mäusen und Menschen, um gemeinsame, für alle Wirbeltiere gültige Konstruktionsprinzipien der adaptiven Immunität zu identifizieren. Mit seiner herausragenden wissenschaftlichen Exzellenz auf diesem Gebiet ist Thomas Boehm seit vielen Jahren einer der weltweit führenden Immunologen.
Die offizielle Verleihung findet während des nächsten European Congress of Immunology (ECI) in Belgrad vom 1.-4. September 2021 statt.
Über den Preis
Der Deutsche Immunologie-Preis ist die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Immunologie e.V. (DGfI). Damit ehrt die DGfI, die 1967 gegründet wurde und mehr als 2.400 Mitglieder in der immunologischen Grundlagenforschung oder in der klinischen Immunologie hat, eine international angesehene Persönlichkeit, die mit herausragenden Forschungsleistungen zur Aufklärung immunologischer Grundprinzipien und/oder zur Translation der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung beigetragen hat. Vorschlagsberechtigt sind alle Mitglieder der DGfI, die ihre schriftliche Nominierung bitte bei der DGfI-Geschäftsstelle einreichen. Selbstbewerbungen sind nicht möglich. Die Auswahl trifft das Präsidium der DGfI im Einvernehmen mit dem Beirat. Der Preis wird seit 2016 in einem meist zwei-jährigen Turnus verliehen und ist mit 10.000,- EUR dotiert.
Biographie: Thomas Boehm
Thomas Boehm studierte Humanmedizin an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main mit Studienaufenthalten an der Columbia University in New York und am Royal Marsden Hospital in London. 1982 promovierte Thomas Boehm in Frankfurt, wo er sich im Jahr 1988 auch habilitierte. Einer fünfjährigen Tätigkeit am MRC Laboratory of Molecular Biology in Cambridge folgten eine Professur für Medizinische Molekularbiologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und eine Professur für Experimentelle Therapie am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg. Seit Januar 1998 ist er Direktor des Arbeitsbereichs Entwicklung des Immunsystems am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg und Honorarprofessor an der Medizinischen Fakultät der dortigen Universität. Thomas Boehm ist gewähltes Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften, unter anderem der European Molecular Biology Organization, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. 2018 übernahm er zudem den Vorsitz des Stiftungsrates der Paul Ehrlich-Stiftung. Thomas Boehm wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderen mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis und dem Ernst Jung-Preis für Medizin.