Otto-Hahn-Medaille für Ken Lam
Freiburger Max-Planck Nachwuchsforscher ist unter den diesjährigen Preisträgern des renommierten Forschungspreises der Max-Planck-Gesellschaft
Dr. Kin Chung (Ken) Lam, Post-Doc im Labor von Asifa Akhtar am Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik (MPI-IE) Freiburg of Immunobiology and Epigenetics (MPI-IE) ist mit der Otto-Hahn-Medaille 2015 der Max-Planck Gesellschaft ausgezeichnet worden. Ken Lam erhielt die Auszeichnung für seine Doktorarbeit, die einen bedeutsamen Beitrag zum grundlegenden Verständnis zweier epigenetischer Komplexe – dem NSL- und dem MSL-Komplex – darstellt, die beide jeweils die Azetylierung von Histonen in Fliegen regulieren.
Mit der Otto-Hahn-Medaille ehrt die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) in jedem Jahr bis zu 30 Nachwuchswissenschaftler für ihre herausragenden wissenschaftlichen Leistungen. Die renommierte Auszeichnung ist nach dem deutschen Chemiker und Nobelpreisträger Otto Hahn bennannt und soll besonders begabte Nachwuchswissenschaftler zu einer späteren Hochschul- oder Forscherkarriere motivieren. Der Preis ist mit einem Anerkennungsbetrag von 7500 Euro verbunden. Seit 1978 hat die MPG so mehr als 800 Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet.
Der diesjährige Preisträgen, Ken Lam, startete sein Doktorat 2009 am MPI-IE und widmete dieses der systematischen Erforschung eines neuen im Chromatin gebundenen Proteinkomplexes (NSL Komplex), der einige Jahre zuvor vom Labor von Asifa Akhtar identifiziert worden ist. Der Komplex modifiziert sogenannte Histone, die Teil der Verpackung der DNA sind, mittels der Acetylierung. Dadurch wird die DNA für die Genexpression, also die Herstellung neue Proteine nach Vorgabe der Gene, besser zugänglich wird.
Ken Lam erforschte den NSL-Komplex und konnte dabei zeigen, dass diesem bei der Regulation zahlreicher so genannter Haushaltsgene (housekeeping genes) in Fruchtfliegen eine bedeutende Rolle zukommt. Diese Haushaltsgene kodieren Proteine, die für grundlegende Zellfunktionen, wie etwa Stoffwechsel, Aminosäuren- oder DNA-Synthese, unverzichtbar sind. „Diese Forschungsarbeit in unserem Labor trägt dazu bei, Krankheiten besser zu verstehen, bei denen die Fehlregulation von Housekeeping-Genen eine Rolle spielt“, erläutert Ken Lam seine Motivation.
2014 schloss Ken Lam erfolgreich das IMPRS-MCB PhD Programm am MPI-IE ab. In seinen gegenwärtigen Tätigkeit als Post-Doc im Labor von Asifa Akhtar widmet er sich weiterhin intensiv der Erforschung des Proteinkomplexes, um dessen Rolle in der Regulation der Gentranskription besser zu verstehen.
Die offizielle Preisverleihung fand im Rahmen der 67. Jahrestagung der Max-Planck-Gesellschaft in Saarbrücken am 15. Juni 2016 statt.